Golineh Atai zu Gast bei der KJV

Golineh Atai
Bei der KJV gab Golineh Atai interessante Einblicke in ihre Arbeit als Russlandkorrespondentin der ARD. Foto: Corinna Blümel

Selten konnte die Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV) einen so aktuellen Gast begrüßen wie am 3. Februar im Anschluss an ihre diesjährige Mitgliederversammlung: Im Gespräch mit Frank Überall gab Fernsehkorrespondentin Golineh Atai einen sehr offenen Einblick in ihre Arbeit für das ARD-Studio Moskau, die derzeit vor allem vom Ukraine-Konflikt dominiert wird.

Ein halbes Jahr zuvor, als der KJV-Vorstand die WDR-Redakteurin und DJV-Kollegin eingeladen hatte, war noch nicht absehbar, wie sich die Lage dort bis Anfang des Jahres 2015 zuspitzen würde. Umso mehr freuten sich rund 60 Kolleginnen und Kollegen, dass der Besuch nicht dem Aktuellen hatte weichen müssen.

Konzentriert verfolgten sie, was die mehrfach preisgekrönte Journalistin über den umkämpften Maidan im Februar 2014 erzählte, als dem ARD-Team im Hotel Kugeln um die Ohren flogen. Über die schwierige Suche nach Fakten inmitten der Propagandaschlacht. Über die Selbstzweifel und das große Bemühen um Wahrhaftigkeit.  Über die hohen Erwartungen der Heimatredaktionen, denen bei brisanten Nachrichtenlagen kaum nachzukommen sei. Und über die Anfeindungen, die die deutschen Korrespondenten nicht nur bei Terminen in Russland ertragen müssen, sondern die auch aus Deutschland auf sie herabregnen. Denn mit dem Ukraine-Konflikt ist der kalte Krieg nach Europa zurückgekommen – mit unvereinbaren ideologischen Grundüberzeugungen und einem tiefem Misstrauen gegen die „andere Seite“.

Gut glaunt: Golineh Atai und Frank Überall. Foto: Corinna Blümel
Gut gelaunt: Golineh Atai und Frank Überall.
Foto: Corinna Blümel

Aber das kompakte Gespräch drehte sich an diesem Abend nicht nur um Krieg und Gewalt. Atai, die als Kind sie mit ihren Eltern vor der iranischen Revolution nach Deutschland geflüchtet war, erzählte über die Schulzeit in Deutschland, ihre Anfänge als freie Journalistin und den weiteren Berufsweg, nach Studium und Volontariat beim SWR.

Einen ausführlichen Bericht über den spannenden und unterhaltsamen Abend gibt es im JOURNAL 2/15.