Mut zur Sichtbarkeit

Podiumsdiskussion einfach mal komplett weiblich besetzt: kompetent, spannend, sehr unterhaltsam.
Podiumsdiskussion einfach mal komplett weiblich
besetzt: kompetent, spannend, sehr unterhaltsam. Foto: Corinna Blümel

Massive Anfeindungen im Chat, „ehe ich den Mund überhaupt aufgemacht habe“: Melek Balgün muss einiges wegstecken, seit sie für den Webchannel ESL-tv Gaming-Veranstaltungen moderiert – also als Frau in der männerdominierten Welt der Onlinespiele eine exponierte Rolle hat. Da empfiehlt der Techniker schon mal, die Postings lieber nicht zu lesen, ehe sie auf die Bühne steigt.

Braucht sie Mut für ihren Job? Balgün findet nicht. Bei ihr klingen die Chat-Attacken wie ein Ritual, das sie an sich abperlen lässt. Im persönlichen Gespräch seien die Gamer handzahm und wollten ein Selfie mit ihr. Die 27-Jährige hat beste „Credibility“: Bevor sie „Mut zur Sichtbarkeit“ weiterlesen

Emons: Verlagsluft schnuppern

Wie viele Journalistinnen und Journalisten wohl davon träumen, auch Buchautoren zu werden? Sei es für Belletristik oder Sachbuch – da dürfte manches Konzept und manches fertige Manuskript in den Rechnern schlummern. Kein Wunder also, dass dieser Termin der Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV) ganz schnell ausgebucht war: Am 26. November öffnete der Emons-Verlag seine Türen für genau 15 Besucherinnen und Besucher. Mehr Gäste passten leider nicht in den Besprechungsraum. Die nutzten ihre Chance und löcherten die Gastgeber mit Fragen rund ums Buchgeschäft. Neben Pressesprecherin Dr. Britta Schmitz und ihrem Kollegen Dominic Hettgen stand auch Lektorin Dr. Christel Steinmetz Rede und Antwort.

Der Verlag hat sich ursprünglich einen Namen mit Regionalkrimis gemacht, hat seine publizistischen Tätigkeiten aber längst ausgeweitet. So entwickelte sich aus dem Überraschungserfolg „111 Orte, die man in Köln gesehen haben muss“ eine ganze Buchreihe, und auch Sachbücher gehören längst zum Programm.

Ein ausführlicher Beitrag von Angelika Staub findet sich im JOURNAL 6/15.

50 Jahre und ganz schön marode

Im Hohlkörder der Brücke. Foto: Corinna Blümel
Im Hohlkörper der Brücke. Foto: Corinna Blümel

Im November konnte eine kleine Gruppe von KJV-Mitgliedern einen Ort besichtigen, von dem man viel hört, den man aber sonst nicht betreten kann – die Rheinbrücke Leverkusen. Dabei ging es ausnahmsweise mal nicht im Auto oben drüber, sondern zu Fuß in den Brückenkörper. Das Bauwerk ist 50 Jahre alt und durch den Verkehr der Jahrzehnte ziemlich altersschwach. Seit einiger Zeit ist sie für Lkw gesperrt, und auch Pkw drüfen nur noch mit gedrosselter Geschwindigkeit darüber fahren. Eine Folge: Jeden Tag kilometerlange Staus auf der A1. Der dringend notwendige Neubau wird gerade geplant. „50 Jahre und ganz schön marode“ weiterlesen

Vertrauensarbeit – Besichtigung der Rheinland Raffinerie

Köln liegt inmitten einer der führenden Chemieregionen Europas. Das ist vielen Einwohnern kaum bewusst. Es sei denn, sie wohnen ganz im Süden, wo sich die Industrie immer mal wieder unangenehm bemerkbar macht. Hier bildet die Rheinland Raffinerie der Shell Deutschland Oil GmbH einen Teil des dichten „Chemiegürtels“ um die viertgrößte Stadt Deutschlands. Mit ihren beiden Werken in Köln-Godorf und dem benachbarten Wesseling belegt die Rheinland Raffinerie mehr als vier Quadratkilometer Fläche. Eine Fusion vereinigte 2002 die Raffinerie der früheren Mineralölgesellschaft RWE DEA in Wesseling und die Shell Raffinerie in Köln-Godorf zur größten Raffinerie Deutschlands. Aus Rohöl werden hier Kraftstoffe, Heizöl und verschiedene Grundstoffe für die chemische Industrie hergestellt.

Werk Nord der Shell Rheinland Raffinerie. Foto Corinna Blümel
Werk Nord der Shell Rheinland Raffinerie, im Werk durfte nicht fotografiert werden. Foto: Corinna Blümel

„Die Shell“, wie das Unternehmen umgangssprachlich genannt wird, geriet in den vergangenen Jahren wiederholt in die Schlagzeilen – mit großen Störfällen wie dem unterirdischen Kerosinsee, der aus einer undichten Leitung gesickert war, der Explosion eines Toluoltanks oder dem tödlichen Sturz eines Mitarbeiters von einem Schornstein. Hinzu kamen Unregelmäßigkeiten und Zwischenfälle, die wiederholt für schlechte Presse sorgten und vor allem an den Nerven der Anwohner zerrten. Das Vertrauen in das Unternehmen „Vertrauensarbeit – Besichtigung der Rheinland Raffinerie“ weiterlesen

Daniela Lukaßen-Held

Freie Journalistin und PR-Redakteurin für die Bereiche Soziales, Gesundheit und Arbeitswelt. Sie arbeitet für Tageszeitungen, Magazine, deutsch- und englischsprachige Fachzeitschriften sowie Online-Medien und unterstützt soziale Einrichtungen, Verbände, Organisationen, Kliniken und Vereine in ihrer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

Anja Schimanke

Freie Journalistin für Print und Online. Schreibt am liebsten über und für Kinder und Jugendliche. Spezialgebiete: Gesellschaft, Soziales, Inklusion. Außerdem ist sie Beisitzerin im Vorstand der Kölner Journalisten-Vereinigung.

Sommervergnügen

Gruppe
Unterwegs im kühlen Grün: KJV-Sommerwanderung im Juli 2015. Foto: Corinna Blümel

Dass der Sommer auch in der eigenen Stadt schöne Seiten hat, weiß man. Die Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV) versucht jedes Jahr, ein bisschen davon mitzunehmen und ihren daheimgebliebenen Mitgliedern mit ihrem Sommerprogramm gute Vernetzungsmöglichkeiten anzubieten. 

Zum zweiten Mal gehörte eine kleine Stadtrandwanderung zu unserem Sommerprogramm, die die stellvertretende Vorsitzende Angelika Staub ausgearbeitet hatte. An einem sehr sonnigen Samstag im Juli ging es etwa acht Kilometer durchs kühle Grün vom Eifelplatz in Zollstock durch Parks und den Äußeren Grüngürtel bis zum Kalscheurer Weiher. Von den zehn Angemeldeten musste einer wegen der Hitze passen – „Sommervergnügen“ weiterlesen

Stefan Wichmann

Gründer und Geschäftsführender Inhaber von Alpha PR, mehr als 30 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Journalismus, Pressearbeit, Public Relations, Unternehmens- und Produkt-PR, Marketing und Werbung – als Wirtschaftsjournalist, Redakteur, Führungskraft, selbständiger Unternehmer und Agenturchef.

Im Kino mit der KJV

Intensives Gesrpäch nach der Filmvorführung: Laurentia Genske im Gespräch mit Frank Überall und den KJVlern. Foto: Corinna Blümel
Intensives Gespräch nach der Filmvorführung: Laurentia Genske im Gespräch mit Frank Überall und den KJVlern. Foto: Corinna Blümel

Ganz nah kamen rund 60 Mitglieder und Gäste der Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV) im Mai vier Bewohnerinnen und Bewohnern der verrufenen Hochhaussiedlung Am Kölnberg – ohne allerdings in den Stadteil Meschenich zu fahren. Statt dessen hatte die KJV einen Saal im kleinen Programmkino Filmpalette angemietet und zeigte den Dokumentarfilm „Am Kölnberg“. Der begleitet seine Protagonisten Martha, Nana, Biene und Karlheinz zweieinhalb Jahr lang durch Höhen und Tiefen ihres Alltags. Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Kriminalität und Prostitution sind hier an der Tagesordnung. Und trotzdem eint alle vier der Traum von einem erfüllten Leben. Neben Einsamkeit, Verzweiflung und Aggressivität auf der Straße zeigt der Film auch Freundschaft, Lebensfreude, Selbstgenügsamkeit und Optimismus. „Im Kino mit der KJV“ weiterlesen

Vom Kloster zur Telegraphenstation

Zu den Schätzen von St. Pataleon gehören aufwendig bestickte, teils jahrhundertealte Messgewänder
Zu den Schätzen von St. Pataleon gehören aufwendig bestickte, teils jahrhundertealte Messgewänder. Foto: Corinna Blümel

Ein Kirchturm als Telegraphenmast – dieser ­Kuriosität unter den weltlichen Nutzungen von Sakralbauten begegnete eine kleine Gruppe der Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV), die auf Einladung von KJVler Hanskarl Willms im April St. Pantaleon besichtigten, eine der ältesten Kirchen Kölns. Heute ist der sechsflügelige optische Telegraph nur noch auf Stichen aus dem 19. Jahrhundert zu sehen. Damals diente der Bau als Garnisonskirche der Preußen und war als „Sta­tion Nr. 51“ ein wichtiger Knotenpunkt in der Nachrichtenübermittlung zwischen Berlin, Ko­blenz und Brüssel.

Der frühromanische Bau spiegelt wichtige Phasen deutscher Geschichte – von den Anfängen als merowingische Grabkirche über die Zeit als Benediktiner­abtei, die Barockisierung im 17. und die säkulare Nutzung im 18. Jahrhundert, gefolgt vom Wechsel zwischen protes­tan­ti­schen und katholischen Gemeinden bis hin zu Kriegszerstörung und Wiederaufbau im 20. Jahr­­hun­dert. „Vom Kloster zur Telegraphenstation“ weiterlesen