Weg vom Elfenbeinturm

 

 

KJV-Gruppe vom MPIZ
MPIZ-Pressesprecher Dr. Wolfgang Schuchert (vorne r.) leitete eine von drei KJV-Gruppen durch das Gelände

Was genau bringt eigentlich Pflanzen zum Blühen? Über diese Frage weiß man erstaunlich wenig, erfuhren Mitglieder der Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV) Anfang Juli bei einer Besichtigung des Max-Planck-Instituts für Pflanzenzüchtungsforschung im Kölner Westen.

Untersucht wird die sogenannte generative Phase von der Abteilung „Entwicklungsbiologie der Pflanzen“ des MPIZ. Die beiden anderen Abteilungen befassen sich mit Molekularer Phytopathologie (welche Abwehrsysteme entwickeln Planzen gegen Krankheiten und Schädlinge?) und Pflanzenzüchtung und Genetik (z.B. Suche nach Resistenzgenen). Zusätzlich gibt es unabhängige Forschergruppen.

 

Wissenschaftler an einem Kühlschrank. Foto: Corinna Blümel

Rund 200 Wissenschaftler und noch mal ebenso viele andere Mitarbeiter betreiben am MPIZ Grundlagenforschung. Das heißt, dass die Ergebnisse der Öffentlichkeit durch Publikationen zur Verfügung gestellt werden. Und offensichtlich macht es diese Arbeit erfolgreich: Das Kölner Institut ist Teil eines Exzellenzclusters für Pflanzenwissenschaften im Rheinland, dem gerade im Mai 2012 eine Förderung zugesprochen wurde.

Verschiedene Kohlsorten im Lehrgarten. Foto: Corinna Blümel

Es gab Zeiten, da sorgte das MPIZ für andere Schlagzeilen: 1990 pflanzte es, begleitet von heftigen Protesten, auf einem Acker 30.000 genetisch veränderte Petunien – der erste Freilandversuch in Deutschland. Vergleichbare Pflanzexperimente macht man hier nicht mehr, erklärt Dr. Wolfgang Schuchert, Pressesprecher des Instituts. „Wir haben seit damals viel darüber gelernt, wie man mit der Öffentlichkeit kommunizieren muss.“

Blick in die Gewächshäuser. Foto: Corinna Blümel

Dazu gehören Führungen, wie sie Klaus Harke, Ex-Vorstandsmitglied der KJV, organisiert hat. In drei Teilgruppen wurden die Journalistinnen und Journalisten über das weitläufige Gelände geführt, besichtigten die „Wissenschaftsscheune“, die mit einfachen Experimenten Zugang zu diesem Bereich schaffen will, und den Lehrgarten, der die Unterschiede zwischen Wildformen, alten Kulturarten und modernen Zuchtformen verdeutlicht.

Die Wissenschaftsscheune lädt zu Experimenten ein. Foto: Corinna Blümel