Interne Kommunikation wird immer wichtiger. Sie muss sich allerdings ändern, damit sie ihre vielfältigen Aufgaben weiterhin erfüllen kann. Der Weg geht – wenig überraschend – in Richtung Social Media und Interaktivität. Das war Ergebnis einer Diskussion am 28. November auf dem Campus der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation (MHMK) Köln. Die Podiumsdiskussion war eine Kooperationsveranstaltung des MHMK-Studiengangs Medienmanagement – Studienrichtung PR und Kommunikationsmanagement – mit der PR Lounge Köln, die damit vor gut gefüllten Reihen ihre 100. Ausgabe feierte.
Podiumsteilnehmer der Veranstaltung waren der Kölner MHMK-Professor Holger Sievert, bundesweiter Leiter der Studienrichtung PR und Kommunikationsmanagement, Dr. Astrid Nelke, Lehrbeauftragte am MHMK-Campus Berlin, Egbert Schmidt vom Auswärtigen Amt sowie Horst Pütz, Geschäftsführer der Kölner Beratung MCCM Consulting.
Als Moderator der Diskussion stand PR Lounge-Leiter Patrik von Glasow vor der Aufgabe, mehrere Themen unter einen Hut zu bringen: Es ging nicht nur um die Qualität interner Kommunikation und die Forderung nach Austausch, sondern auch um Karrierethemen wie Personalentwicklung, Familienvereinbarkeit oder Gleichstellung. Aufhänger war die Studie „Karrierewege als Thema der internen Kommunikation“, die Forschende und Studierende der MHMK für das Auswärtige Amt durchgeführt hatten. Dazu befragten die Studierenden mehr als 1 500 Ministeriumsbeschäftigte und analysierten, wie die betreffenden Themen in den internen Medien des Amts behnadelt wurden.
Zwar müssten diese Kommunikationsintrumente gerade bei einer Institution mit vielen Standorten eine wichtige Rolle spielen, um Karrierethemen transparent zu machen. Das Außenministerium nutzt die Potenziale jedoch noch nicht ausreichend, wie die Studie zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten wünschen sich eine transparentere Kommunikation. Zu den Wünschen gehörte auch mehr Mut zu neuen Medien und regelmäßige Nutzerbefragungen, um auf deren Themenwünsche einzugehen.
Klar, dass die Forderung da nicht weit ist, die Social-Media-Welt auch für die Kommunikation „nach innen“ zu nutzen. Kein Unternehmen komme heute umhin, Wissen zu teilen, erklärte dazu Unternehmensberater Pütz. Allerdings seien die Instrumente oft veraltet, gefragt sei ein „Social Intranet“. „Das müssen Unternehmen anbieten, weil sich Mitarbeiter sonst andere Wege der Kommunikation untereinander suchen“, warnte Pütz. Er und andere Podiumsteilnehmer verwiesen auf Beispiele von nicht-offiziellen Unternehmensgruppen bei Netzwerken wie Xing und Facebook. Was dort an „ungeregelter“ Kommunikation entstehe, sei schwer wieder einzufangen.
Prof. Sievert warnte aber auch vor dem Missverständnis, Social Media sei nur ein weiteres „Tool“, um die bisherigen Themen zu verpacken. Gefordert sei statt dessen eine ganz neue Unternehmeskultur, denn klassisch hierarchische Führungsstrukturen funktionierten im Social Intranet nicht.
Ein kleiner Empfang im Foyer der MHMK beendete den offiziellen Teil der Veranstaltung. Viele der Teilnehmer – PR-Experten, Journalisten, Verbandsvertreter sowie Studierende und Alumni der Hochschule – setzten ihre Gespräche danach in bewährter PR-Lounge-Manier in einer benachbarten Kölner Kneipe fort. Künftig will die PR Lounge etwa einmal im Jahr Veranstaltungen gemeinsam mit der MHMK anbieten. /cbl
PR Lounge Köln
Im Februar 2003 fand die erste Veranstaltung unter dem Namen PR Lounge Köln statt. Die Kommunikationsplattform für PR-Schaffende und Journalisten aus der Region Köln ist eine „Tochter“ der Kölner Journalisten-Vereinigung und wird von Anfang an von Patrik von Glasow betreut. Mit mehr als 1 000 Mitgliedern ist sie eine der größten regionalen PR-Netzwerke in Deutschland.
http://www.pr-lounge-koeln.de/