Eine Großstadt wie Köln steht und fällt mit einem funktionierenden Personennahverkehr. Rund 800 000 Menschen – neben den Einheimischen auch Pendler sowie Touristen und andere Besucher – nutzen täglich die Dienste der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB). Deren dichtes Netz besteht aus mehr als 350 Straßenbahnen und 300 Bussen und wird in der KVB-Leitstelle auf dem Betriebshof West in Köln-Braunsfeld überwacht.
Hier kümmern sich 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dreischicht-Betrieb um die betriebliche Steuerung, um Informationen, Service und Sicherheit. Rund 20 Mitglieder der Kölner Journalisten-Vereinigung (KJV) ließen sich im Besprechungsraum im zweiten Stock die Arbeit der Leitstelle im Mai erklären. Was passiert etwa, wenn Bahnen liegenbleiben oder in Unfälle verwickelt werden? Warum dauert es manchmal, bis die Fahrgäste informiert werden?
Nach der Einführung gingen die Rollos an der Glaswand zum 525 qm großen Einsatzraum hoch, so dass die KJV-Gruppe direkten Blick auf die Leitstelle selbst hatte, die seit 2014 in Betrieb ist. An jedem der 14 Arbeitsplätze liefern mehrere Monitore den Mitarbeitern Informationen. Genauso wichtig ist der Blick auf die riesige, mehrteilige Multimediawand, die auf der einen Seite das KVB-Stromnetz, auf der anderen die Zugbewegungen und Störungen im Kölner Verkehrsnetz in Echtzeit zeigt. In der Mitte der Leinwand werden Bilder aus zentralen U-Bahnstationen übertragen.
Zu tun ist immer etwas: Eine ganz wichtige Funktion ist die Information der Fahrgäste mit Durchsagen und auf den Anzeigetafeln. Die Mitarbeiter nehmen aber auch Notrufe entgegen und kommunizieren mit den Fahreren. Bei Großveranstaltungen kümmert sich die Leitstelle um zusätzliche Bahnen und Busse, bei größeren Störungen organisieren die Mitarbeiter Umleitungen und Ersatzverkehr. Bei Unfällen arbeiten sie eng mit Polizei oder Feuerwehr zusammen, wenn Personen zu Schden gekommen sind, sorgt die Leistelle dafür, dass der Fahrer psychologisch betreut wird.