Ein Abend zum Mobile Reporting

In Afrika kann man bitterlich frieren und sich im Nebel so verirren, dass man laut um Hilfe rufen muss.  In den Usambara-Bergen, einer abgelegenen Region in Tansania, gibt es Regionen, die auf jegliche Infrastruktur verzichten müssen. Die Menschen müssen sich mit einfachsten Mitteln selbst helfen, weil sie offenbar einfach von der Regierung vergessen worden sind. Und diese Regierung erschwert nun auch noch die ehrenamtliche Hilfe, die bisher zum Beispiel Bildung und qualifizierten Englischunterricht über vorwiegend britische Volonteers sichergestellt hat.

Scresnsho vom Blog Projekt Usambaraveilchen
Im Blog Projekt Usambaraveilchen berichtete Bettina Blaß von ihren vier Wochen im Village Africa. (Foto: Screenshot)

Von diesen Erfahrungen erzählte die freie Wirtschaftsjournalistin Bettina Blaß, die im Frühjahr vier Wochen lang in einem Dorf hoch oben in den Usambara-Bergen gearbeitet hat. Ihre Aufgabe dort: Möglichst viele Geschichten über das Projekt Village Africa recherchieren und auch von dort schon darüber berichten. Begleitet hat sie das Projekt mit ihrem Blog Projekt Usambaraveilchen.

Nicht nur die Lebensbedingungen dort waren eine Herausforderung, sondern auch das Mobile Reporting, wie sie am 29. Oktober beim “Arbeitskreis Journalistinnen” erzählte: Kein Strom, um die Geräte aufzuladen, und die Sonne schien so selten, dass der solarbetriebene Charger auch nicht  funktionierte. Die Datenleitung via Funk war alles andere als Breitband, und diese Funkverbindung konnte dann auch mal stunden- oder sogar tageweise abbrechen. Videos ließen sich so kaum hochladen, aber mit Texten und Bildern berichtete sie dicht über ihren Alltag im Village Africa, wo sie sie nicht nur recherchierte und publizierte, sind zum Beispiel auch als Bauarbeiterin tätig war.

Auch jetzt wird der Blog noch aktualisiert, etwa wenn neue Spenden eingegangen sind (gebraucht wird natürlich Geld, aber auch Brillen und Handys sind sehr willkommen).

Die vier Wochen waren eine echte Bereicherung, die Bettina Blaß auch neu für den Journalistenberuf entflammt hat: „Spannend wird es immer dann, wenn man direkt mit den Menschen ins Gespräch kommt“. Etwas, was in Deutschland irgendwie immer kürzer kommt…