ICE-Werk im Bau

So groß wie 23 Fußballfelder ist die Fläche in Köln-Nippes, auf der das neue ICE-Werk der Deutschen Bahn entstehen soll: drei Kilometer lang, 15 bis 300 Meter breit. Das Besondere ­daran ist, dass es in Deutschland das erste CO2-neutrale Werk sein soll. Dazu wird beispielsweise mit Geothermie gekühlt und geheizt, und Photovoltaik und Solarzellen produzieren Strom beziehungsweise warmes Wasser.

Als 14 Mitglieder der Kölner Journalisten-Vereinigung sich vor Ort über das Bauprojekt informieren, ist dort im Wesentlichen noch eine Grube. Doch einige in die Höhe ragende Pfeiler geben einen Vorgeschmack auf das, was hier einst stehen soll: eine Halle, 50 Meter breit, 400 Meter lang. Darin werden künftig ICEs repariert und gewartet. Im Anbau nebenan wird es Verwaltungs- und Sozialräume geben sowie eine Kantine. Schließlich müssen die rund 400 Mitarbeiter, die hier künftig arbeiten werden, auch irgendwo essen und sich umziehen. Auch Technikräume und ein Lagergebäude sind vorgesehen sowie eine Anlage, um die Züge zu reinigen. Die Investitionssumme liegt bei 220 Millionen Euro.

Auf den 20 Kilometern Gleislänge am künftigen Werk wird es 47 Weichen geben, mit 17 Zügen am Tag rechnet Projektleiter Wilfried Brandt für die Zukunft. Er hat das Projekt 2011 übernommen, gemeinsam mit zehn Kollegen steuert er den Bau des ICE-Werks. Besonders spannend findet er daran, dass so viele unterschiedliche Bauarten hier zusammenkommen: Hochbau für die Gebäude, Straßenbau, Gleisbau „und sogar kurze Tunnel haben wir hier“, erklärt Brandt, als er mit der Besuchergruppe auf der Baustelle vor einem Loch steht, in das bereits Treppen hinunter­führen. 2012 war Planungs-, 2015 Baubeginn. Im Oktober des nächsten Jahres soll das Werk in Betrieb genommen werden – ganz nach Zeitplan./Bettina Blaß