Mehr finden als Google

Stadtbibliothek Köln
Einen spannenden Recherche-Workshop gab es in der Stadtbibliothek Köln. Foto: Corinna Blümel

In Deutschland hat die Suchmaschine von Google seit Jahren einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent. Mal ganz ehrlich: Nutzen Sie noch andere Suchmöglichkeiten? Nein? Das kann sich aber lohnen. Bei einem Rechercheworkshop in der Kölner Zentralbibliothek bekamen elf Mitglieder der Kölner Journalisten-Vereinigung Einblick in Datenbanken, die Google nicht durchsuchen kann.

Dazu gehört beispielsweise Statista, eine Plattform mit Zahlen, ­Daten, Fakten. Das Problem ist nur: Wer über Google auf diese Seite stößt, kann in der Regel nur einen Textauszug lesen. Die wirklich interessanten Informationen sind hinter einer Bezahlschranke versteckt. Mitglieder der Stadtbibliothek Köln haben aber über ihre Ausweis- und Geheimnummer Zugriff auf genau diese Inhalte. So ist es auch bei der Datenbank Nexis, die eine Recherche in internationalen Medien ermöglicht. Zwar sind dort nicht alle Quellen aus Deutschland hinterlegt – aber doch sehr viele. Ein Schnelltest im Zusammenhang mit einer aktuellen Recherche ergab: Die Google- und die Nexis-Suche ergaben nur eine Übereinstimmung. Sonst waren die Suchergebnisse unterschiedlich – und alle sehr wertvoll.

Über die Mitgliedschaft in der Stadtbibliothek hat man auch Zugang zum Munziger-Archiv, zum Brockhaus, zu E-Books und E-Papers. Künftig soll es auch eine E-Learning-Möglichkeit geben durch eine Kooperation mit Video2Brain. Der Anbieter erklärt in kleinen Videos, wie Software funktioniert: Photoshop, OS X oder WordPress werden dank dieser Filme auch für Einsteiger verständlich. Wer sich für eine Mitgliedschaft in der Stadtbibliothek interessiert: Die Jahresgebühr liegt bei 38 Euro. Skeptiker können auch kürzere Laufzeiten wählen, um das Angebot zu testen. Oder vor Ort recherchieren: Dazu benötigt man nicht einmal zwingend eine Mitgliedsnummer. ||Bettina Blaß